Am Sonntag wurde die Zeit umgestellt und bei uns geht das Licht nun am Abend eine Stunde früher an. Eigentlich nur die Stehlampe im Wohnzimmer und die Leuchte in der Küche, die stets eingeschaltet bleibt, wenn es draußen dunkel wird. Diese Gewohnheit hat sich über die Jahre eingestellt, denn wir haben gehört, dass es der Lampe nicht guttut, ständig an- und ausgeknipst zu werden. Außerdem denken die Nachbarn sonst, bei uns ist Disco, so oft wie wir abends noch einen kleinen Snack aus dem Kühlschrank holen. Der, wiederum, ist ja immer in Betrieb – selbst wenn wir Netflix schauen, nicht zu Hause sind oder schlafen. Genauso wie das Standby-Lämpchen am Garagentor, das mich morgens verabschiedet, wenn ich zur Arbeit aufbreche, und mich abends wieder begrüßt. Dass wir diese freundlichen Geste bezahlen, bedenken wir oft gar nicht, wenn wir an ihm vorbeigehen. Sie ist halt „mit drin“ in den monatlichen Abgaben, die scheinbar immer höher werden.

In Deutschland betrug der Stromverbrauch im Jahr 2023 rund 467 Terawattstunden – eine unvorstellbare Menge. Selbst als Kilowattstunden angegeben, immer noch eine Zahl mit 12 Nullen – bei der jeder einzelne Zähler um die 40 Cent gekostet hat. Auf die einzelne Person gerechnet bedeutet das etwa 6,1 Megawattstunden, also 6100 Kilowattstunden. Das ist keinesfalls das, was man allein im eigenen Heim verbraucht, sondern auch sämtlicher Verbrauch, der durch Industrie, Gewerbe und im öffentlichen Bereich entsteht. Der reale Verbrauch unseres 4-Personen-Haushalts lag im letzten Jahr bei 5000 kW.

Was kostet unser Stromverbrauch?

Mit 5000 kWh könnte unser freundliches Lämpchen, das nur 1 Watt verbraucht, ganze 571 Jahre brennen. Aber wir benötigen auch Strom für Kühlschrank, Netflix, PlayStation (ja, nicht alle von uns) und mindestens Handy und Waschmaschine. Wieviel kostet uns eigentlich der Betrieb all dieser Geräte? Schauen wir’s uns an!

Unser Backofen hat eine Anschlussleistung von 4000 Watt, benötigt zum Aufbacken einer Pizza bei 200 Grad jedoch nur 1000 Watt. Die 10 Minuten, die dies dauert, sind umgerechnet 0,167 Stunden, wir verbrauchen demnach 0,167 Kilowattstunden. Bei einem Strompreis von etwa 40 Cent pro kWh kostet die Knusprigkeit unserer heißgeliebten Pizza Vierjahreszeiten also 6,7 Cent.

Haare föhnen kostet nichts, wenn man Glatze trägt – ich selbst spare also. Meine Frau benötigt jedoch 22 Cent, um ihre schönen Haare mit einem 2200-Watt-Föhn eine Viertelstunde zu trocknen (ja, sie liest mit). Das Netflixen zu berechnen wird etwas komplizierter, da wir dafür unseren 55-Zoll-Plasmafernseher, den Router und eine Soundbar verwenden. Im Jahr 2023 lag die durchschnittliche Fernsehdauer der Deutschen bei 182 Minuten täglich. Wir liegen mit unseren drei Stunden also genau im Durchschnitt, was uns täglich 30 Cent bzw. 9 Euro im Monat kostet. In derselben Zeit verbraucht der Kühlschrank 5 Euro.

Im Allgemeinen entspricht auch unser Stromverbrauch den deutschen Durchschnittswerten. 2023 entfielen 28%, der größte Teil, auf TV- und Audio-Geräte, gefolgt von Waschmaschine und Trockner mit 14 Prozent. Hier einige weitere Kosten aus unserem Haushalt:

  • Spielen mit der Konsole: 50 € im Jahr

  • Waschen: 100 €

  • Arbeit an zwei Computern: 64 €

  • Licht der Stehlampe im Wohnzimmer: 16,20 €

  • Licht in der Küche: 12,96 €

  • das freundlich Garagentor-Lämpchen: 3,50 € im Jahr

So berechnet man den Stromverbrauch und den Strompreis

Hohe Strompreise und ihre Auswirkungen

Nicht ganz so freundlich wie unser Lämpchen ist der Strompreis selbst. Obwohl dieser im ersten Halbjahr 2024 um 1,7 % gesunken ist (ca. 41,02 Cent pro kWh), bleibt er dennoch knapp ein Viertel über dem Preis von 2021. Diese Entwicklung belastet viele Haushalte.

Photovoltaik als Lösung

Eine eigene Photovoltaik-Anlage bietet eine Möglichkeit, die Stromkosten zu senken. Ein weit verbreiteter Standard ist eine sogenannte 10 Kilowatt-Peak-Anlage, also ein System, mit dem unter idealen Bedingungen 10 Kilowatt Strom erzeugt werden können – was sich im Laufe des Jahres auf 8.000–10.000 kWh summiert. Ein Teil dieser Energie kann selbst genutzt werden, während der Rest ins Netz eingespeist wird, wofür man wiederum Geld bekommt.
Mit einem geeigneten 10 kWh-Speicher, lässt sich der Preis pro Kilowattstunde weiter senken. Basierend auf unseren Haushaltsdaten ergibt sich folgende Rechnung für 2024 – das Jahr, in dem wir eine PV-Anlage angeschafft haben:

  • Verbrauch: 5.000 kWh|Jahr

  • Anlage: 10.000 kWh|Jahr Strom produziert

  • 4.000 kWh Eigenverbrauch

  • 6.000 kWh eingespeist

  • 480 €|Jahr verdient

Dank dieser Rechnung zahlen wir nur noch einen Bruchteil des Betriebs der Geräte.

Dynamische Stromtarife

Ein weiterer Vorteil sind dynamische Stromtarife, die ab 1.1.2025 von jedem Versorger angeboten werden müssen. Diese Tarife ermöglichen es Verbrauchern, Strom entsprechend der Marktbewegungen zu kaufen, was zu günstigeren Preisen führen kann.

Mit einem Energiemanager lassen sich Stromproduktion und -verbrauch optimieren, sodass möglichst viel günstiger Strom verwendet wird – entweder aus der PV-Anlage oder über dynamische Tarife.

Fazit

Die Vorteile, sich ein eigenes Energiesystem beim EZB maßschneidern zu lassen, liegen auf der Hand: Der reale Strompreis sinkt, da die Sonne keine Rechnungen schickt. Gleichzeitig leistet man einen wertvollen Beitrag zur Energiewende, indem man umweltfreundlich eigenen Strom gewinnt und CO₂-Emissionen reduziert. Und das freundliche Lämpchen am Garagentor leuchtet schließlich rechnerisch ganz kostenlos.

Für mehr Freude beim Verbrauch – vereinbare noch heute einen Termin!