Bei den steigenden Strompreisen und der Diskussion um einen nachhaltigen, umweltschonenden Lebensstil ist Photovoltaik für viele Privathaushalte ein aktuelles Thema. Im folgenden Artikel erfahren Sie, wann und für wen sich Photovoltaik lohnt.
Mit Photovoltaik-Anlagen, kurz PV-Anlagen, gewinnen Privathaushalte nachhaltig und kostengünstig Energie. Im Vergleich zu den Anfangszeiten dieser Installationen sind ihre Kosten gesunken, während die Strompreise aus dem öffentlichen Stromnetz kontinuierlich steigen. Der selbst gewonnene Ökostrom ist günstiger als der aus dem Stromnetz. Das gilt sogar unter Berücksichtigung der Investitionskosten für die Anlage, denn sie amortisiert sich innerhalb von wenigen Jahren. Je nach Größe, Art und Leistung der Installation lässt sich mit Photovoltaik Heizen oder der Strom für alltägliche Geräte nutzen. Aktuelle politische und wirtschaftliche Diskussionen um die unsichere Versorgung mit endlichen Ressourcen wie Kohle oder Gas machen Photovoltaik noch attraktiver. Mit einer PV-Anlage und der Sonne als Energiequelle lässt sich ein Stück Unabhängigkeit vom Stromnetz erreichen. Stromspeicher sorgen zusätzlich dafür, den gewonnenen Solarstrom zu speichern, sodass er sich nicht nur bei sonnigem Wetter nutzen lässt.
Dass sich mit Photovoltaik der persönliche CO2-Verbrauch senken lässt, ist ein wichtiger Beitrag für die Umwelt. Weitere Argumente für eine PV-Anlage, die die Kosten etwas abfedern, sind die Einspeisevergütung und Fördergelder. Die Einspeisevergütung ist der Betrag, den Sie erhalten, wenn Sie den nicht genutzten Solarstrom in das öffentliche Stromnetz einspeisen. Da die heutigen PV-Anlagen eine Lebensdauer von 20 Jahren und mehr haben, lässt sich mit diesem Betrag über Jahre rechnen. Die Förderprogramme zur Unterstützung von erneuerbaren Energien erleichtern die Finanzierung der Anlage. Dabei gibt es bundesabhängige und lokale Förderprogramme, sodass sich der Rahmen der möglichen Förderungen je nach Standort unterscheidet.
Dennoch ist die Installation einer PV-Anlage trotz sinkender Preise und größerer Effektivität eine kostspielige Angelegenheit. Vor der Entscheidung für Photovoltaik ist es hilfreich, sich zu fragen, wann und für wen es sich lohnt. Welche Faktoren sind zu beachten oder beeinflussen den Nutzen von Photovoltaik?
Photovoltaik beim Neubau
Wenn Sie planen, ein Haus zu bauen, gibt es drei wesentliche Faktoren, die entscheiden, ob sich Photovoltaik lohnt: die anfallenden Kosten für die Installation, das Haus und die Dachform und der Standort.
Eine PV-Anlage für den Neubau ist vor allem finanziell abzuwägen. Zu den tatsächlichen Anschaffungskosten ist der Wartungsaufwand zu berücksichtigen. Solaranlagen erfordern in regelmäßigen Abständen von einigen Jahren eine Überprüfung durch Fachpersonal. Allerdings sind sie durch ihren Aufbau wenig wartungsintensiv. Bequem und finanziell planbar sind Wartungsverträge. Ob sich eine Solaranlage für Sie lohnt und Sie dadurch Stromkosten einsparen, ist eine Frage der Größe und des Stromverbrauchs. Je mehr Solarmodule vorhanden sind, umso höher ist die Leistung. Da PV-Anlagen bis zu 20 Jahren halten, sind ihre Kosten innerhalb einiger Jahre durch Einsparungen beim Strom amortisiert. Dennoch ist die Installation ein Kostenfaktor, der beim Hausbau nicht zu vernachlässigen ist.
Bundesweit und regional gibt es Förderprogramme, die die Investition mit zinsgünstigen Krediten oder Zuschüssen erleichtern. Die Förderung ist an Vorgaben geknüpft, sodass es auch hier gilt, sie vorab genauer zu prüfen. Um die Kosten und den Nutzen abzuwägen, eignet sich ein Renditerechner wie der von Stiftung Warentest. Die momentane Vergütung der Einspeisung von nicht genutzten Solarstrom lohnt sich für kleinere und neu angebrachte Anlagen kaum. Sie liegt derzeitig bei knapp über 6 Cent pro Kilowattstunde. Auch wenn die Politik von einer Anhebung dieser Vergütung redet, lässt sich dies nicht als rentabel garantieren. Bei den momentanen Strompreisen ist es daher wesentlich günstiger, den produzierten Solarstrom selbst zu nutzen, anstatt einzuspeisen. In solchen Fällen ist es lohnenswert, über einen Stromspeicher nachzudenken, um den Eigenverbrauch stärker abzudecken.
Eine Frage der Lage und der Dachform
Die Frage, wann sich Photovoltaik und eine PV-Anlage lohnt, ist vom Standort abhängig. Schneereiche oder windige Regionen stellen andere Ansprüche an eine Solaranlage als Gegenden mit wenig extremen Wetter.
Solarkraft ist von der Sonne abhängig. Verschattung oder eine geringere Sonneneinstrahlung führt zu einer niedrigeren Leistung. Das bedeutet aber nicht, dass die Anlage im Winter ihre Arbeit einstellt. Selbst durch eine Schneeschicht hindurch funktionieren Solarmodule, denn die UV-Strahlen kommen durch etwa 15 Zentimeter Schnee. Entscheidend dafür, dass eine Solaranlage weniger Strom im Winter produziert, sind die geringeren Sonnenstunden und der Winkel der Sonneneinstrahlung. Dennoch gilt es vor der Entscheidung zu berücksichtigen, dass eine PV-Anlage im Winter weniger Energie liefert. Mit der richtigen Energienutzung und Abwägung, für welchen Einsatz die PV-Anlage gedacht ist, lohnt sie sich aber auch im Winter. Was zu berücksichtigen ist, ist der Schneefall: In schneereichen Regionen ist die mögliche Schneelast auf den Solarmodulen ein wichtiger Umstand, der über die Konstruktion entscheidet.
Ein weiterer Faktor, den es bei der Installation einer Solaranlage zu berücksichtigen gilt, ist neben Jahreszeiten das Wetter der Region. Neben schweren Schneefällen betrifft das Stürme oder Wind. Planen Sie, eine Solaranlage in einer windigen Gegend installieren zu lassen, benötigt diese andere Konstruktionen als eine in windärmeren Gebieten. Entsprechende Anbieter beraten darüber, welche Wetterfaktoren vor Ort zu berücksichtigen sind.
Neben dem Wetter der Region entscheiden die Umgebung, das Dach und die Ausrichtung über die Effektivität einer Solaranlage. Eine schattige Nachbarschaft schmälert die Leistung der Anlage. Die ideale Ausrichtung ist Süden. Aber auch mit einer Ost- oder Westausrichtung lohnt sich Photovoltaik. Bestimmte Dachformen eignen sich für Solaranlagen wenig oder gar nicht. Dazu zählen beispielsweise vermörtelte Dächer, Dächer mit Pappdocken, Reet- und Schieferdächer oder Dächer mit einer Aufsparrendämmung mit Bitumenbahn. Dächer mit einem Neigungswinkel von 30 bis 35 Prozent gelten als besonders geeignet für Solaranlagen. Liegt die Dachform unter oder über diesem Neigungswinkel, verringert sich die Leistung.
Bei einem Neubau lassen sich solche Varianten umgehen und die passenden Dachformen berücksichtigen. Bei einer Sanierung eines alten Hauses und einer geplanten Installation sind Fachleute heranzuziehen, die prüfen, ob eine Lösung möglich ist. Einen ersten Eindruck, ob die geplante oder vorhandene Dachform sich für eine PV-Anlage eignet, liefert das Solarkataster. Je nach Bundesland sind in diesen Verzeichnissen Dachformen aufgeführt, die sich regional besonders gut zur solaren Energiegewinnung eignen.
Steigenden Stromkosten entgegenwirken
Photovoltaik lohnt sich gerade in Zeiten steigender Strompreise. Der durch eine PV-Anlage erzeugte Strom ist wesentlich günstiger als der des öffentlichen Stromnetzes. Selbst unter Berücksichtigung der Anschaffungs- und Wartungskosten lohnt sich Photovoltaik langfristig. Eine Kilowattstunde Strom durch Solarenergie kostet nach Berechnungen des Fraunhofer-Instituts zwischen 5 und 11 Cent. Bei den momentanen Strompreisen von durchschnittlich 32 Cent verspricht selbst produzierter Solarstrom eine enorme Ersparnis. Je höher der Anteil an selbst genutzten Solarstrom ist, desto größer ist die Einsparung. Bei einer Laufzeit von bis zu 20 Jahren vergrößert sich diese Ersparnis bei der Entwicklung der Strompreise zudem.
Neben dem günstig produzierten Solarstrom ergänzt eine sinnvolle Nutzung das Potenzial, Kosten zu sparen. Durch ein angepasstes Verbrauchsverhalten zu den Hochzeiten der Produktion lässt sich der Strom effektiver einsetzen. Dazu gehört beispielsweise Waschmaschine, Spülmaschine und andere planbare Haushaltsgeräte dann laufen zu lassen, wenn die Solaranlage viel Strom erzeugt. So sparen Sie Kosten für den Strom vom öffentlichen Netz. Je nachdem, wie teuer Ihre Stromkosten sind und wie viel Sie verbrauchen, lohnt sich die Anschaffung eines Stromspeichers. Dadurch benötigen Sie weniger Strom aus dem öffentlichen Netz.
Nachrüsten und vom Stromnetz unabhängig sein
Für Mieter oder Eigenheimbesitzer, die eine PV-Anlage nachrüsten wollen, stellt sich die Frage, ob es sich lohnt, besonders stark. Eine Alternative zu einer Neuanschaffung ist, sich eine Solaranlage zu mieten. Damit sind die Planung, der Aufbau und die Wartung Aufgabe des Vermieters und der Nutzer bekommt den Strom. Durch diese Mietoptionen lässt sich prüfen, ob eine Solaranlage die erwarteten Vorteile bringt. Die schon installierte Anlage lässt sich später auch kaufen. Generell macht das Nachrüsten von PV-Anlagen Sinn, wenn die Stromkosten zu hoch sind oder ein nachhaltigerer Lebensstil geplant ist. Zudem gibt es einen weiteren finanziellen Anreiz: Der Wert einer Immobilie steigert sich durch eine PV-Anlage, da sie eine energiebezogene Baumaßnahme ist.
Mieter haben hinsichtlich der Installation kein Mitspracherecht. Je nach Offenheit des Vermieters lohnt es sich, Photovoltaik anzusprechen. Mini-PV-Anlagen auf dem Balkon oder der Terrasse sind beispielsweise ohne Genehmigung des Vermieters möglich. Im Mietvertrag sind die Bestimmungen darüber festgehalten, was erlaubt ist und was nicht. Um ein positives Verhältnis zu bewahren, ist es dennoch ratsam, sich solche Anlagen vom Vermieter genehmigen zu lassen.
Photovoltaik lohnt sich dort, wo kein Netzstrom verfügbar ist. Die Sonne liefert Strom im Garten, im Wohnmobil oder im Tiny-Haus. Hier lohnen sich Photovoltaik- Inselanlagen: Ihr Strom ist nur für den Eigenverbrauch gedacht und es erfolgt kein Anschluss an das Stromnetz. Solche Inselanlagen funktionieren wie die klassischen PV-Anlagen. Da diese Inselanlagen üblicherweise mit größeren Speichern kombiniert sind und Förderungen entfallen, sind sie je nach Umfang teurer. Inselanlagen lohnen sich auch für Ferienhäuser oder andere saisonal genutzte kleinere Gebäude. Beachten und prüfen Sie jedoch vorab die lokalen Vorgaben vom Bauamt.
Photovoltaik der Umwelt zuliebe
Spätestens beim Thema Klimawandel, persönlicher CO2-Verbrauch, die Endlichkeit von Ressourcen wie Gas und Kohle stellt sich die Frage nach Solarenergie. Neben den finanziellen Vorteilen ist eine PV-Anlage nachhaltiger als Strom aus dem öffentlichen Netz. Verbraucher haben wenig oder keinen Einfluss darauf, neben expliziten Ökostromanbietern aktiv erneuerbare Energien zu unterstützen.
Solarenergie und Solarmodule stehen mitunter in der Kritik wegen des klimaschädlichen Abbaus des dafür nötigen Siliziums oder Aluminiums. Grundsätzlich gleicht die jahrelange Nutzung einer PV-Anlage den CO2-Ausstoß bei deren Herstellung aus. Je nach Größe und Leistung einer PV-Anlage gleicht sie durch die Fertigung verbrauchte Energie schon nach zwei Jahren aus. Mehr noch, die Energieleistung der Solaranlage übersteigt die für die Herstellung beanspruchte Energie um ein Vielfaches. Wenn Ihnen die Produktionsbedingungen wichtig sind, lohnt es sich, beim Anbieter nach dem Produktionsstandort zu fragen.
Ein weiterer Punkt, warum PV-Anlagen nachhaltig sind, ist ihre Recycelbarkeit. Richtig entsorgt, lassen sich über 90 Prozent der Anlage und ihrer Rohstoffe wie Aluminium, Glas, Kupfer und Silizium wiederverwenden. Die Entsorgung ist gesetzlich festgelegt und kostenlos möglich. Zu beachten ist, dass der Abbau einer Anlage immer durch entsprechendes Fachpersonal erfolgt.
Welche PV-Anlage passt ideal zu Ihren Wünschen & Anforderungen?
Wir freuen uns auf Ihren Kontakt. Unsere Experten beraten Sie unverbindlich zu allen Themen der energetischen Sanierung, insbesondere zum Thema Photovoltaik.